Nach einem ruhigen Morgen im Mena House Hotel geht’s zum Flughafen wo wir etliche Sicherheitskontrollen über uns ergehen lassen müssen. Mir wird gar mein einziges Feuerzeug abgeknüpft!
Der Flug nach Assuan dauert eine Stunde und fünfzehn Minuten. Ich führe ein intensives, offenes Gespräch mit meiner Sitznachbarin, sodass die Zeit im Nu wortwörtlich verfliegt. Es ist alles durchorganisiert und der Bus wartet bereits auf uns, um uns zur Afandina zu fahren – so heisst das Segelboot auf dem wir die nächsten sieben Tage auf dem Nil nach Luxor schweben. Wir sind allesamt sehr freudig gespannt auf das Boot, nicht zuletzt weil V und Akram so sehr davon schwärmen. Die Pharaonen bereisen den Nil auf solchen Booten.
Die Hitze ist – um die 42 Grad – Mitten am Nachmittag, wenn auch trocken, doch brutal. Die Sonne brennt durch die Kleidung hindurch auf der Haut. Umso glücklicher sind wir, als wir an board der Afandina steigen und die Zimmer mit Klimaanlage auf 26 Grad gekühlt vorfinden.
Das Boot ist stielvoll, heimelig und herzliche einladend. Die Crew, insgesamt 17 Männer, die sich um alles kümmern. Die Zimmer sind klein, niedrig aber total kuschelig. In der Dusche/WC habe ich als nicht allzu voluminöses Wesen ? knapp Platz.
Wir haben etwas Zeit auszupacken bis es Kaffee/Tee und Kuchen gibt. Danach treffen wir uns zur ersten Meditation auf dem Deck der Afandina unter dem Baldachin.
Es ist eine Meditation zur Vorbereitung auf unsere nächste Destination: der Besuch des Isis Tempel auf der Insel Philea. Ein weiteres Highlight dieser Reise, denn wir haben die gesamte Tempelanlage von morgens um 5 bis 7 Uhr für uns alleine. Plus werden wir im Herzen des Tempels um den Isis-Altar ein Meditation halten. V nennt es eine Aktivierung, dies war auch zwischen den Pfoten der Sphinx der Fall.
Nach dem äusserst leckeren Nachtessen, gilt es früh ins Bett zu gehen. Tagwache um drei Uhr morgens.
Ich setze mich im unteren Deck noch eine ganze Weile lang unter den Sternenhimmel, starre auf den Nil dehne meine Wahrnehmung aus spüre, horche den Gefühlen und Eindrücken diese Jahrtausende alten, kraftvollen Flusses und seinen Geschichten. V spricht oft davon, dass der Hauptmeridian der Erde von Südafrika bis nach Ägypten entlang läuft um sich dann im Norden Afrikas auszuästen wie eine ägyptische Lotus Blüte. Ein Nebenmeridian führt übrigens durch den Kraftort Aesch-Forch ZH, meiner Meinung nach auch durch Sass da Grüm im Tessin. An beiden Orten war ich und es gäbe davon und über die Verbindungen ne Menge zu erzählen… next time.
Hier empfinde ich diesen Fluss, dieses Wesen als sanft, warmherzig, willkommen heissend. An der Oberfläche deutet nichts auf seine/ihre Kraft und Beständigkeit hin. Der Mond ist zunehmend und das Licht spiegelt sich darauf. Ein Ruhe legt sich über mich, ich fühle mich geborgen und aufgehoben in seiner/ihrer Gegenwart. Was wird er/sie mir noch alles offenbaren, frage ich mich.
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